Vom Plaid zum Kilt

Wenn Männer Röcke tragen, stammen diese zumeist aus Schottland – und heißen dann auch nicht Röcke, sondern Kilts. Der heute traditionelle schottische Kilt ist nicht so alt, wie man annehmen möchte. Erst 1725 soll ein englischer Fabrikbesitzer den Kilt erfunden haben. Der Grund war, dass seine Mitarbeiter am Hochofen Plaids trugen, die für die Arbeit aber nicht geeignet waren. Er kürzte diese ausladenden Plaids und der Kilt war geboren. Der Plaid war ein Umhang aus Wolle, der viele Meter maß und besonders praktisch war. Er konnte um die Hüften gewickelt, aber auch als Umhang über den Kopf gezogen und um die Schultern gelegt werden. Ein Gürtel hielt das Ganze dann zusammen, was ihm den Namen "Belted Plaid" einbrachte – seit dem 16. Jahrhundert ist dieser bekannt. Als Folge der Jakobiten-Aufstände, insbesondere der Schlacht von Culloden 1746, kam es zu mehreren Gesetzen, die das Tragen der traditionellen Hochland-Kleidung Schottlands verbot. Bezeichnet ist dies auch als Dress Act oder Disclothing Act, der 1747 in Kraft trat und demzufolge "Clothes (that ist o say) the playd, philibeg, or little kilt, trowse, shoulder belts, or any part whatsoever of what peculiarly belongs tot he highland garb; and that no tartan, or partly-colourd plaid or stuff shall be used for great coats, or for upper coats; and if any such person shall presume, after the said first day of August, to wear or put on the aforesaid garments or any part oft them …" unter Strafe stellte (Art. 17). Dieses Verbot galt für Männer und Buben. 1782 wurde der Dress Act aufgehoben. Damals wurde die Highland Tracht nicht mehr als ordinär und mit dem Widerstandsgeist in Verbindung gebracht. Danach wurden Kilts immer beliebter, sodass er heute die Nationaltracht der Schotten ist und auch außerhalb des Landes gerne und oft getragen wird.

Schottische Kilts traditionell getragen

Kilts bestehen traditionell aus Tartanstoff, Schottenkaro, der seit 1815 für die Zugehörigkeit zu einem schottischen Clan steht. Möchten Sie einen Kilt traditionell tragen, brauchen Sie dafür noch weitere Utensilien. Zu einem perfekten Outfit gehören der Sporran (kleine Umhängetasche, gälisch für Geldbeutel), die Kilt Hose (knielange Wollstutzen), die Ghillie Borgues (Schuhe mit langen Schnürsenkeln, werden über den Knöchel gebunden), ein Ledergürtel mit geprägter Schnalle, eine Kiltnadel, die am vorderen Teil des Kilts festgemacht wird, der Sgian Dubh (kleiner Dolch) und das Ghillie-Hemd (Trachtenhemd mit gekreuzter Schnürung). Zu formellen Anlässen gibt es dann noch das Prince Charlie Jacket, das den Kilt komplettiert.

Kilts in Maßanfertigung

Schottische Kilts, die von Herren getragen werden, und Schottenröcke für die Damen, sollten immer maßangefertigt werden, so ist gewährleistet, dass sie auch richtig passen. Herrenkilts reichen bis an die Knie und der Stoff darf beim Hinknien nicht den Boden berühren. Für einen traditionellen Kilt werden bis zu 8 Meter Stoff benötigt. Nehmen Sie für Ihren maßgeschneiderten Kilt gerne Kontakt zu uns auf! Wir arbeiten mit dem Traditionshaus in Schottland zusammen, der eine große Auswahl an Schottenkaros in den unterschiedlichen Stoffen anbietet.